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Cloud & ERP im Fertigungsumfeld: Die Mischung macht’s!

25.11.2020 - ERP, Industrie 4.0, Technologie

Quelle: iStock.com/Dilok Klaisataporn
Quelle: iStock.com/Dilok Klaisataporn

Der Einsatz von Cloud-Lösungen ist in vielen Digitalisierungsstrategien fest verankert. Das trifft auch auf eher konservative Branchen zu, die sich lange Zeit skeptisch zurückhielten. Die Hoffnungen sind groß, mit Cloud-Lösungen flexibler und agiler zu werden und schnell(er) auf Änderungen im Markt, in der Lieferkette oder im Kundenverhalten reagieren zu können. Auch ERP-Systeme, die in der Vergangenheit on-premise betrieben wurden, stehen in diesem Kontext auf dem Prüfstand.

Zahlreiche Umfragen belegen, dass das Interesse an Cloud-Lösungen branchenübergreifend an Bedeutung gewinnt. Auch PSI-interne Beobachtungen bestätigen diesen Trend. So hat sich das wachsende Interesse zunächst vor allem im Neukundenumfeld, zuletzt aber auch verstärkt im Bestandkundenumfeld gezeigt. Ein in der User-Community erhobenes Meinungsbild ergab bspw., dass sich 25 % der Kunden einen vollständigen Betrieb in der Cloud, 50 % die Umsetzung eines teilweisen bzw. hybriden Ansatzes vorstellen können.

Die Vorteile

Die Gründe für diese Entwicklung im ERP-Umfeld reichen von Kostensenkungen über die gute Skalierbarkeit bis hin zu Sicherheitsüberlegungen. Anders als bei On-Premise-Lösungen können Unternehmen cloud-basierte Lösungen bspw. nur kurzfristig anmieten. Auf diese Weise lässt sich eine langfristige Kapitalbindung für Hardware und IT-Personal vermeiden und Kosten einsparen. Ein besonders großer Pluspunkt ist zudem die flexible Skalierbarkeit von Public-Cloud- oder full-managed Private-Cloud-Lösungen. Denn sie lassen sich jederzeit bedarfsgerecht anpassen. Ähnliches gilt für die Kompatibilität von cloud-basierten ERP-Lösungen. Denn mit der wachsenden Anzahl von Cloud-Angeboten geht eine verstärkte Standardisierung der APIs einher, durch die sich unterschiedliche Systeme einfacher und schneller koppeln lassen. Was hingegen nach wie vor als Showstopper angesehen wird, taucht hier und da auch als Vorteil auf. Die Rede ist von der IT-Sicherheit.

Der Zugriff auf die Infrastruktur ist genau wie die kontinuierliche Aktualisierung von Sicherheitsprogrammen durch die Installation von Releases und Updates durch eine Administrierung des Cloud-Anbieters geregelt.

Das Argument: Wir können uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren. Zum Tragen kommen in diesem Kontext auch Aspekte der Hochverfügbarkeit und Datensicherung.

  • Kostensenkungen durch die Vermeidung von langfristiger Kapitalbindung für Hardware und IT-Personal
  • Bedarfsgerechte Skalierbarkeit
  • Kompatibilität mit anderen Lösungen durch standardisierte APIs
  • Outsourcing von IT-Sicherheit

Die Bedenken

Es ist vor allem der Datenschutz, der nach wie vor Unternehmen davon abhält, sensible Daten in die Cloud zu verlagern. Zwar lassen sich inzwischen immer mehr Anbieter nach deutschen und internationalen Standards zertifizieren, eine Garantie für die uneingeschränkte Datenhoheit der Kunden sprechen aber nur die Allerwenigsten aus. Hinzu kommt die Angst, sich durch die Verlagerung der gesamten IT-Kompetenz in die Cloud bzw. durch den sukzessiven Abbau internen IT-Know-hows in eine massive Abhängigkeit zum Cloud-Anbieter zu begeben. Vieldiskutiert ist zu guter Letzt die Verfügbarkeit einer stabilen Highspeed-Internet-Verbindung – die Grundvoraussetzung für ein verlässliches, leistungsfähiges Cloud Computing ist. Genau das ist aber gerade außerhalb der Ballungszentren, in denen traditionell zahlreiche deutsche Industrieunternehmen beheimatet sind, noch immer nicht selbstverständlich.

  • Datenschutz und uneingeschränkte Datenhoheit nicht zu 100 % gewährleistet
  • Massive Abhängigkeit von Cloud-Anbieter
  • Verlust wertvollen, internen IT-Know-hows
  • Fehlende oder instabile Highspeed-Internet-Verbindung

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Hybrid-Ansätze und innovative Weiterentwicklungen von ERP-Systemen

Neben reinen On-Prem- und Cloud-Lösungen gewinnen vor allem hybride Ansätze an Beachtung. Sie verbinden Ansätze oder Anwendungen beider Technologien in einem System, in dem z. B. eine CRM-Lösung cloud-basiert, fertigungsnahe Anwendungen wie eine MES-Lösung aber auch weiterhin on-premise betrieben werden. Auf diese Weise profitieren Unternehmen von den Vorteilen cloud-basierter Lösungen und stellen gleichzeitig sicher, dass Anwendungen mit direkter Kommunikation zu Maschinen oder Bearbeitungszentren in der Produktion auch offline funktionieren – das A&O fertigungsnaher Lösungen.

Cloud-Anbieter argumentieren im Kampf um Marktanteile zudem gerne, dass On-Premise-Lösungen durch monolithische Strukturen die heutzutage so dringend benötigte Flexibilität und Agilität der Unternehmen verhindere. Ein Blick in den ERP- und MES-Markt zeigt indes, dass diese Pauschalisierung längst nicht mehr gerechtfertigt ist. So befinden sich viele Anbieter mitten in einem Transformationsprozess, an deren Ende ERP-Systeme als modular aufgebaute Plattformlösungen bedarfsgerecht zur Verfügung stehen und zahlreiche Features und Werkzeuge zur individuellen Modellierung ihrer Lösungen bieten.

Agilität, Offenheit und Flexibilität on-premise

Mit der PSI-GUI und dem darin integrierten PSI-Click-Design steht den Anwendern bspw. eine moderne, intuitive Benutzeroberfläche zur Verfügung. Unternehmen können aus dem Client heraus für jeden Nutzer passgenaue Ansichten konfigurieren und sie rollenabhängig mit Informationen versorgen. Das reduziert nicht nur Aufwand für die eigene IT-Abteilung, auch die Kosten für externe Anpassungen sinken spürbar. „Modellierung statt Programmierung“ heißt die Devise. Und diese hat auch im Backend Einzug gehalten.

Im ERP-System PSIpenta steht bspw. die Workflow-Engine zur Verfügung, durch die Prozesse nicht mehr umständlich programmiert werden müssen, sondern sich ganz einfach und schnell Schritt für Schritt modellieren, testen und jederzeit verändern lassen. 95 % der PSI-Kunden sehen hierin einen erheblichen Vorteil, wenn es um die Prozessstabilität geht. Workflows erfreuen sich zudem immer größerer Beliebtheit, weil Unternehmen durch sie Funktionalitäten aus verschiedenen – auch eigenen – IT-Systemen in einer Benutzeroberfläche vereinen können. Das hat vor allem Vorteile für die Anwender: Denn sie sehen alle für ihre Tätigkeit relevanten Informationen in einer Oberfläche, die idealweise auch noch flexibel konfigurierbar ist. Das beschleunigt nicht nur die Bedienung der Programme, auch die Qualität der Dateneingabe wird durch die Aufgabenfokussierung deutlich verbessert.

Workflows erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, weil Unternehmen durch sie Funktionalitäten aus verschiedenen IT-Systemen in einer Benutzeroberfläche vereinen können.

Die Basis hierfür bietet die PSI-Plattform, auf die sämtliche Lösungen des Konzerns aufsetzen. Sie bietet Unabhängigkeit von Betriebssystemen und Datenbanken sowie durch den PSI-Bus Offenheit zu Diensten und Produkten anderer Anbieter. Auf diese Weise ermöglicht sie die medienbruchfreie Kommunikation zwischen unterschiedlichen Anwendungen.

Click-Design

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Mit Click-Design können benutzerdefinierte Oberflächen an die individuellen Erfordernisse Ihrer Workflows angepasst und mittels WORA-Technologie über Web, Mobile und Rich-Client bedient werden.

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Hybride Ansätze im Vorteil

Cloud-Lösungen gewinnen in allen Branchen an Relevanz. Ein Outsourcing sämtlicher IT-Ressourcen will aber auch zukünftig gut überlegt sein. Nicht für jedes Unternehmen kommt bspw. eine Auslagerung aller Unternehmensdaten in Betracht – erst recht, wenn eine Highspeed-Internetverbindung noch nicht verfügbar ist. So oder so lohnt die Auseinandersetzung mit hybriden Lösungsansätzen. Denn Fakt ist: Flexibilität, Agilität und Offenheit bieten inzwischen auch viele On-Premise-Lösungen.

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Mathias Kulbe, PSI Automotive & Industry GmbH

Mathias Kulbe

Angefangen als Software-Entwickler gestaltet Mathias Kulbe heute als Leiter Entwicklung gemeinsam mit seinem Team die Modernisierung und permanente Weiterentwicklung der PSIpenta ERP- und MES-Standardprodukte. Sein Antrieb: Die kontinuierliche Umsetzung von Markt- und Kundenanforderungen in eine anwenderfreundliche Lösung.

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