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Wieso macht eine Integration von ERP und WMS Sinn?

29.01.2019 - ERP, Industrie 4.0, Technologie

Quelle: PSI Automotive & Industry GmbH
Quelle: PSI Automotive & Industry GmbH

Für Unternehmen aus der Fertigung nehmen ERP-Systeme immer mehr die Rolle der zentralen Datendrehscheibe ein. Idealerweise werden dort alle betriebswirtschaftlichen Prozesse eines Unternehmens abgebildet, ermöglichen die Planung und den optimierten Einsatz knapper Ressourcen wie Material, Maschinenkapazitäten und Personal und stehen zur Auswertung im Sinne von Smart Analytics bereit.

Ein leistungsstarkes, auf die Produktion zugeschnittenes ERP-System wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wenn Unternehmen komplexe innerbetriebliche Prozesse managen müssen, stößt jedoch auch das mächtigste ERP-System im Standard an seine Grenzen. Ein ausgereiftes Warehouse Management System (WMS) kann weitere Optimierungspotentiale in Ihrer Logistik heben: Transport- und Liegezeiten werden reduziert, die Bestandsführung optimiert die Durchlaufzeiten in der Produktion sinken und die Produktivität steigt.

WMS: Spezialist für innerbetriebliche Logistik

Um die Anforderungen von Kunden (z.B. Liefertermine) und digitalem Wandel erfüllen zu können, ist es nötig die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens softwareseitig einheitlich abzudecken. Zwar stehen im ERP-System meist rudimentäre Basisfunktionen zur Lagerverwaltung zur Verfügung, doch insbesondere für produzierende Betriebe mit hohen Stückzahlen und hochautomatisierter Fertigung ist eine Investition in ein WMS  sinnvoll, um alle Aspekte der Logistik digitalisieren und automatisieren sowie die innerbetrieblichen Prozesse optimal steuern zu können.

Ein ERP-System verfügt in der Regel über Basisfunktionen zur Bestandsverwaltung und Lagerplatzverwaltung. Für die Produktion in Unternehmen mit komplexen logistischen Prozessen ist dies jedoch nicht ausreichend.

Adaptive Lieferterminermittlung

Modul-Icon PSIpenta ERP lieferterminermittlung
Tablet Bildschirm mit PSI Software Lieferterminermittlung

Mit dem ERP-Modul adaptive Lieferterminermittlung werden u. a. Materialverfügbarkeit und Kapazitätsangebot über die Stücklistenstruktur aller Aufträge vollumfänglich berücksichtigt.

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Lagerverwaltung

Modul-Icon PSIpenta ERP Lagerverwaltung
Tablet Bildschirm mit PSI Software Lagerverwaltung

Das ERP-Modul Lagerverwaltung unterstützt sie ideal bei der Verwaltung, Dokumentation und Steuerung aller Vorgänge rund um Materialen, Erzeugnisse oder Ersatzteile.

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Checkliste

Die Ergänzung um ein WMS macht insbesondere Sinn, wenn einer der folgenden Punkte für ihr Unternehmen relevant ist:

  • Berücksichtigung vieler bestandstrennende Attribute  (z.B. bei der Vereinnahmung, Lagerung und Entnahme von Material in und für unterschiedliche Lagerbereiche)
  • Just-in-Sequence / Just-in-Time Prozesse
  • Unterstützung einer optimalen Lagersteuerung durch spezielle Ein-, Aus- und Umlagerstratgien
  • Kitting- und Value-Added-Services-Anforderungen
  • Bedarfsgerechte Ein- und Verplanung  von vorhandene Ressourcen (Mensch & Maschine)
  • Automatisierung und Optimierung innerbetrieblicher Transporte
  • Abbildung und Unterstützung unterschiedlicher Lagerbereiche mit individuellen Lagerplatzattributen und –strategien
  • Einbindung von Lokalisierungs- oder Positionierungstechnologien
  • E-Kanban Prozesse
  • Dynamische Lagerplatzverwaltung zur optimalen Nutzung der vorhandenen Lagerfläche
  • Einsatz unterschiedliche Kommissionierstratgien und –technologien
  • Realtime-Dasboards zur virtuellen Steuerung des Lagers durch den Leitstand
  • Wunsch nach proaktivem, systemgesteuerten Eventmanagement zur Überwachung von Prozesse zur Früherkennung von möglichen Fehlerrisiken

Diese Vorteile bietet ein integriertes WMS

Die Digitalisierung erlaubt es, Informationen und Datenverarbeitung immer stärker zu verknüpfen – auch über Abteilungsgrenzen hinweg. Unternehmen können so immer komplexere Lieferketten und Warenströme beherrschen. Eine echte Integration des ERP mit dem WMS hat dabei – speziell gegenüber mit Drittanbietern gekoppelter Software – folgende Vorteile:

  • Bündelung von Funktionen: Eine systemübergreifende Integration fasst Funktionen und Informationen für Ihre Mitarbeiter in einem System zusammen. Alle Prozesse sind aus einer Oberfläche heraus nahtlos steuerbar, Medienbrüche werden vermieden, ERP- und WMS-Prozesse wirken konzentriert zusammen und stellen die „single source of truth“.
  • Fehler bei der Datenübertragung vermeiden: Integrierte Lösungen sind optimal aufeinander abgestimmt, sodass keine Informationen verloren gehen und fehleranfällige, manuelle Datenübertragung nicht nötig sind. Wenn die Produktionsplanung automatisch und in Echtzeit in die Materialbereitstellung greift, werden Übertragungsfehler vermieden. Die Folge: Eine optimierte Bereitstellung von Material, gesteigerte Flexibilität und Vermeidung von Engpässen.
  • Effiziente Ausnutzung bestehender Ressourcen: WMS-Systeme können besser mit einer Vielzahl an bestandstrennenden Kriterien für gelagerte Artikel umgehen als die Lagerverwaltungsmodule eines ERPs. Dynamische Belegung ermöglicht eine höhere Ausnutzung Ihrer Lagerflächen. Das Behältermanagement kann außerdem Unterstützung bei der Optimierung des Bestandes und der Auslastung von Ladungsträgern leisten.
  • Fehlervermeidung vor Fehlerbehebung: Proaktives, systemgesteuertes Eventmanagement unterstützt Sie bei der Überwachung Ihrer Prozesse. Potentielle Fehlerquellen können so rechtzeitig erkannt werden und zeitaufwändige, manuelle Korrekturen – samt der entsprechenden Zusatzkosten – vermieden werden.
  • Schnelle und reibungslose Umsetzung: Integrierte Lösungen sind vom Anbieter von Haus aus so konzipiert, dass sie technologisch ineinandergreifen. Eine gemeinsame Technologiebasis sorgt für reibungslose Abläufe und Datentransfers. Wenn Sie sich für ein integriertes ERP und WMS aus einer Hand entscheiden, vermeiden Sie nicht nur Probleme mit Schnittstellen, sondern auch die Komplexität im Umgang mit mehreren Softwarepartnern. Zudem sinken die Integrationskosten und die Einführungszeit.

Integriertes ERP und WMS: Best Practice für den Mittelstand

Keine Frage, für viele produzierende Unternehmen ist die Entscheidung für ein echtes WMS die richtige Wahl.

Für die Hebung von Optimierungspotentialen für Ihre Produktion wie für die Intralogistik ist eine integrierte ERP-WMS-Lösung ein effektives – und bewährtes – Mittel.

Warenmanagement und Produktionsplanung müssen softwareseitig ineinandergreifen, um auf dem Weg zur smarten Fabrik den steigenden Anforderungen der Märkte an Agilität und Geschwindigkeit gerecht zu werden. Für Unternehmen aus dem industriellen Kontext ist es empfehlenswert, sich mit einer Lösung aus einer Hand auseinanderzusetzen.

Integrierte Lösungen ermöglichen eine präzise Logistik für die Produktion. Quelle: PSI Automotive & Industry GmbH
Integrierte Lösungen ermöglichen eine präzise Logistik für die Produktion. Quelle: PSI Automotive & Industry GmbH

Mit der modularen Konzeption der PSI-Produkte wurde eine solche, systemübergreifende Integration bereits früh mitgedacht und in der Systemarchitektur berücksichtigt. Folglich kann eine integrierte ERP-WMS-Lösung der PSI ohne herkömmliche Schnittstellen auskommen und entsprechend schnell und einfach zum Go-Live gelangen. Jetzt Infografik herunterladen

In der Praxis muss nur bei allen Feldern im ERP-System PSIpenta, bei denen später das WMS die Hoheit haben soll, der Befehl „WMS“ für den Lagerort eingegeben werden. Alle operativen Aufgaben werden dann automatisch zum WMS weitergetragen. Rückmeldungen – etwa für Bestandsentnahmen – erfolgen in Echtzeit zum ERP, sodass die Bestandssicht jederzeit gegeben ist.

Auch weitergehende Automatisierungen lassen sich mit einer Integration von PSIwms umsetzen: Mittels e-Kanban erfolgt die Übermittelung von Bedarfen in Echtzeit und vollautomatisch. Weiterhin steht ein integriertes Transportleitsystem zur Planung und effizienten Steuerung der innerbetrieblichen Transporte zur Verfügung. Möglich sind manuelle, teilautomatisierte oder autonome Transporte durch fahrerlose Transportfahrzeuge.

Die Vorteile einer integrierten Lösung: Alle Prozesse können aus einer Oberfläche gesteuert werden und greifen nahtlos ineinander. Abläufe werden konsequent automatisiert und digitalisiert. Der Bedienkomfort für Ihre Mitarbeiter steigt, Fehler werden reduziert und die Produktivität erhöht.

Autor: Felix Saran

Karl Tröger, PSI Automotive & Industry

Karl Tröger

Seit mehr als 20 Jahren ist Karl Tröger bei der PSI Automotive & Industry. In dieser Zeit hat er sich mit allen Aspekten von ERP-Software befasst und war in führenden Positionen in Entwicklung, Beratung und Marketing tätig. Heute versteht er sich als Bindeglied zwischen Kunden, Markt, Wissenschaft sowie Software-Entwicklung und Marketing. Der Diplom-Ingenieur der Elektronik und Nachrichtentechnik ist an der von der Bundesregierung initiierten Plattform Industrie 4.0 beteiligt und veröffentlicht regelmäßig vielbeachtete Publikationen über die Zukunft von fertigungsnaher Software.

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